Bioenergie Wächtersbach beschließt umfangreichen Ausbau
Vorzeigeprojekt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit
Die Gesellschafter der Bioenergie Wächtersbach haben einen umfassenden Ausbau des Fernwärmenetzes und des Kraftwerkes beschlossen. Nach dem im letzten Jahr fertiggestellten Bauabschnitt vom Lindenplatz bis zum Schloss sollen nun weitere Gebiete in Wächtersbach angeschlossen werden. Als mögliche nächste Bereiche werden die restliche Altstadt und die Straßen oberhalb Friedrich-Wilhelm-Straße und Schlierbacher Straße in Angriff genommen. Für 2018 und 2019 sind hierfür zunächst der Bau von ca. 120 Hausanschlüssen und 1700 m Fernwärmeleitungen geplant.
Mit dem Ausbau geht eine Erweiterung der Wärmeerzeugung einher: Dem vorhandenen Kraftwerk wird ein neuer Block hinzugefügt. Das vorhandene Kraftwerk wird mit Holz und an sehr kalten Wintertagen zusätzlich mit einem Ölbrenner befeuert. In den letzten Jahren ist durch die steigende Wärmeabnahme der Ölanteil gestiegen. Weitere Kunden würden diesen Anteil weiter steigen lassen. Da dies weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll ist, wird mit dem weiteren Ausbau der Anteil der klimaneutral erzeugten Energie wieder steigen. Die Gesellschafter haben sich hierauf bereits verständigt.
Die Stadtwerke Wächtersbach beabsichtigen nach Zustimmung der städtischen Gremien, den Leitungsbau zu finanzieren. Der Energiedienstleister GETEC stellt als Hauptgesellschafter der Bioenergie Wächtersbach GmbH die finanziellen Mittel für den Kraftwerksausbau zur Verfügung. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf über 5 Millionen Euro. Damit wird die erfolgreiche privat-öffentliche Zusammenarbeit für die Energieversorgung in Wächtersbach fortgesetzt. Bereits im Jahr 2012 haben die Stadtwerke einen Teil des Leitungsnetzes gebaut und profitieren somit jährlich von einem Nutzungsentgelt.
Bürgermeister Andreas Weiher zeigt sich hoch erfreut: „Wir arbeiten schon seit eineinhalb Jahren an der Umsetzung dieser Erweiterung. Wir wollen nun rasch mehr Leitungen bauen, viele Bürger warten schon seit Jahren auf die Fernwärme. Und wir bauen ein neues, umweltfreundliches Kraftwerk. Ich freue mich darauf. Und auch die Bürger können sich freuen, dass die Fernwärme kommt - zwar nicht in allen Straßen auf einmal, aber nun kann es rasch weitergehen.“ Pierre Hörler, Prokurist der GETEC heat & power GmbH, ergänzt: „GETEC richtet genauso wie unser im vergangenen Jahr eingestiegener strategischer Investor EQT den Fokus auf besonders umweltfreundliche und klimaneutrale Energieversorgungslösungen. Die Planung und Errichtung solcher zukunftsfähiger Anlagen ist ganz klar ein wichtiger Schwerpunkt und Teil unserer Wachstumsstrategie. Die CO2-neutrale Fernwärmeversorgung in Wächtersbach ist nicht nur für GETEC ein kommunales Vorzeigeprojekt in Deutschland.“
Zur Umsetzung ist nun noch die Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung für eine städtische Bürgschaft erforderlich. Hier zeigte sich Bürgermeister Weiher optimistisch: „Das Projekt hat Vorbildcharakter und viele Städte schauen auf uns. Ich bin zuversichtlich, dass die Stadtverordnetenversammlung der notwendigen Bürgschaft zustimmen wird. Die Fernwärme spart den Kunden Geld und der Umwelt zugleich enorme Mengen CO2 ein. Außerdem fließen in die städtischen Kassen Mehreinnahmen durch Nutzungsentgelt, Konzessionsabgabe, Erbpacht und Steuern. Zuletzt profitieren wir auch als Gesellschafter am Erfolg des Unternehmens.“
Die Geschäftsführer der Bioenergie Wächtersbach GmbH Jörg Lotz und Florian Sens konnten hierzu bereits Positives vermelden: Im letzten Jahr konnte das Unternehmen einen Umsatz von ca. 3,1 Mio. Euro mit einem positiven Ergebnis verzeichnen. Vor wenigen Tagen habe die Bioenergie zudem vielen Anlegern auch aus Wächterbach ihre angelegten Gelder zurückgezahlt, von deren guter Verzinsung sie über die vergangenen sieben Jahre profitieren konnten. „Dies zeigt deutlich wie nachhaltig und gesund unser Unternehmen wirtschaftet. Die Beteiligung der Gesellschafter am weiteren Ausbau ermöglicht uns auch in Zukunft sehr günstige Fernwärmepreise anzubieten“, so die Geschäftsführer.
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