Energieerzeugungsanlage eingeweiht: Clevere Abwärmenutzung bei Jura Cement
Am 15. Mai 2014 wurde eine innovative ORC-Anlage (Organic Rankine Cycle-Anlage) bei der Jura Cement Fabriken AG im schweizerischen Wildegg feierlich eingeweiht. Die Anlage dient zur Abwärmenutzung aus dem Produktionsprozess zur Stromerzeugung. Sie ist ein Projekt der GETEC-Beteiligungsgesellschaft EKZ GETEC AG. An der Festveranstaltung nahmen auch die Nationalräte Beat Flach und Bernhard Guhl, der Vizedirektor des Bundesamtes für Energie (BFE), Daniel Büchel, sowie Stephan Attel, Regierungsrat des Kantons Aargau, teil.
Die neuartige ORC-Anlage bei der Jura Cement Fabriken AG ist ein Projekt EKZ GETEC AG, ein Joint Venture des Magdeburger Energiedienstleisters GETEC heat & power AG und der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich. "Wir sind stolz auf die neue Anlage, weil wir hier bisher nicht genutzte Abwärme in hochwertige Energie umwandeln können. Diese innovative Technologie wird demnächst in weiteren Projekten zum Einsatz kommen", sagt Volker Schulz, Vorstandssprecher der GETEC heat & power AG.
Die ABB Schweiz AG, ein international agierender Konzern für Energie- und Automatisierungstechnik, hat die Anlage gebaut. Neben dem neuen Abwärmenutzungssystem hat das Unternehmen bereits Technologien in den Bereichen Leittechnik, Antriebe und Energieverteilung bei Jura Cement installiert. EKZ GETEC AG übernimmt das industrielle Contracting. "Wir finanzieren die Anlage und übernehmen als Contractor die Gesamtverantwortung in technischen und kommerziellen Belangen, überwachen den Betrieb der Anlage rund um die Uhr und führen Optimierungen durch", erklärt Eugen Hauber, Geschäftsführer der EKZ GETEC AG. Rund 14 Millionen Franken, etwa 11,5 Millionen Euro, hat EKZ GETEC AG in die Anlage investiert.
Rund 80 Gäste waren am 15. Mai 2014 zur feierlichen Einweihung der neuen ORC-Anlage bei der Jura Cement Fabriken AG nach Wildegg im Kanton Aargau gekommen, darunter auch Daniel Büchel vom Bundesamt für Energie. Er betonte in seinem Grußwort, dass das BFE das Potential der Anlage mit 200 Gigawattstunden als beachtlich einschätzt. Im Rahmen des Konzepts "Energie Schweiz", das darauf abzielt, die Energieeffizienz zu erhöhen und den Anteil der erneuerbaren Energien zu steigern, hat das BFE die vorgelagerten Planungsleistungen und das Messkonzept mit einer Millionen Schweizer Franken unterstützt.
Jura Cement profitiert nun langfristig von stabilen Energiepreisen, ohne dass Eigenkapital gebunden wird. Die ORC-Technologie leistet einen bedeuteten Beitrag, die Abwärme aus industriellen Prozessen nutzbar zu machen. Bei der Zementproduktion entsteht viel Abwärme, die durch diese innovative Technologie ökologisch und ökonomisch sinnvoll genutzt wird. Die Nutzung der Abwärme ist für Jura Cement nichts Neues. Bereits seit langem speist das Unternehmen Abwärme in ein Fernwärmenetz in Wildegg ein. Ein großer Teil der Abwärme wurde dennoch bisher an die Atmosphäre abgegeben. Mittels der neuen ORC-Technologie kann der Zementhersteller nun energieeffizienter und nachhaltiger produzieren, indem auch die bisher ungenutzte Abwärme zur Stromproduktion eingesetzt wird. Damit leistet das Unternehmen nicht nur einen Beitrag zur Energiewende, in der Schweiz "Energiestrategie 2050", sondern kann auch den externen Energiebezug spürbar senken. Marcel Bieri, Produktionsleiter der Jura Cement Fabriken AG, betont: "Die innovative Anlage trägt zur Erreichung unserer Umweltziele bei. Mit dieser Anlage senken wir unseren Strombezug signifikant um rund 20 Prozent."
Der ORC-Prozess (Organic Rankine Cycle) ist ein thermodynamischer Prozess, der einem einem Dampfkraftwerk ähnelt. Anstelle von Wasser wird im Dampfkreis jedoch ein Kältemittel mit tieferem Siedepunkt eingesetzt, um die Abwärme effizienter zu nutzen. Der Strom wird über mehrere Kreise erzeugt. Im Heizgaskreis wird dem Heißgas mit einem Wärmetauscher Wärmeenergie entzogen. Über einen Zwischenkreis erzeugt diese Wärme im Fluidkreis Dampf, der dann eine Turbine antreibt und auf diese Weise über einen Generator Strom erzeugt.
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