GETEC-Fachbeirat tagte in Wernigerode
Am vergangenen Wochenende (17./18. April) ist der zu Jahresbeginn eingerichtete GETEC-Fachbeirat zu seiner ersten Sitzung in Wernigerode zusammengekommen. Unter Leitung des vormaligen Vorsitzenden der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (dena), Stephan Kohler, beriet das Gremium über aktuelle energiepolitische und energiewirtschaftliche Entwicklungen. Der GETEC-Fachbeirat setzt sich aus dem geschäftsführenden Gesellschafter der GETEC-Gruppe, Dr. Karl Gerhold, sowie den Vorstandssprechern der GETEC-Teilkonzerne zusammen.
In seinem Impulsvortrag zur Entwicklung der Energiewende bis 2025 ging GETEC-Fachbeiratsvorsitzender Stephan Kohler besonders auf die hohen Effizienzvorgaben durch die Bundesregierung ein, welche die Grundlage für den Nationalen Allokationsplan Energieeffizienz (NAPE) bildeten. Danach soll der Endenergieverbrauch im Wärmebereich bis 2050 im Vergleich zu 2008 um 60 Prozent reduziert werden. Die Senkung des Primärenergieverbrauchs sowie die Steigerung der Energieproduktivität des Endkunden etwa über effizienteres Abrechnungsmanagement seien wichtige künftige Handlungsfelder, betonte Kohler.
Einen Schwerpunkt der Beratungen bildeten die aktuellen Pläne der Bundesregierung zur Zukunft der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Danach würde gerade der im industriellen Bereich eingesetzten KWK die Förderung gänzlich entzogen. Für den Vorstandssprecher der GETEC heat & power AG, Volker Schulz, ein vollkommen falsches Signal. Gerade die industrielle KWK sei eine tragende dritte Säule für das Gelingen der Energiewende, da sie mit höchster Energieeffizienz und Flexibilität dezentral einsetzbar sei und damit netzstabilisierend und –entlastend gleichermaßen wirke. „Die KWK ist damit die stabilisierende Ergänzung zur zunehmenden Einspeisung volatiler erneuerbarer Energien in die Netze“, erläuterte Schulz in seinem Vortrag. Eine Kappung der Förderung sei daher überhaupt nicht nachvollziehbar.
Mit der Frage nach dem Bestandsschutz für Biomethan wurde ein weiteres wichtiges Thema diskutiert. Chris Döhring, Vorstandsvorsprecher der GETEC green energy AG, skizzierte in seinem Vortrag die sehr wechselhafte Entwicklung der politischen Rahmenbedingungen. „Noch 2007 wollte die damalige Bundesregierung ganze sechs Milliarden Kubikmeter Erdgas durch Biomethan ersetzen. Ein klarer Startschuss für unsere Geschäftstätigkeiten“, so Döhring. Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2014 vollzog die Politik dann eine Kehrtwende. Die ursprüngliche Zielstellung der Substitution von Erdgas durch Biomethan wurde aufgegeben, Bestandsschutz gebe es lediglich für „alte“ BHKW, die Biomethan bis Mitte 2014 eingespeist haben. Mit Blick auf die im kommenden Jahr anstehende EEG-Novelle forderte Döhring: „Bestandsschutz muss direkt auf die Biomethanerzeugungsanlage abstellen, wenn er wirken soll“.
Die diskutierten Beispiele belegten eine Zunahme an Planungsunsicherheit bei den politischen Rahmenbedingungen, fasste GETEC-Konzernchef Karl Gerhold zusammen. Daher sei die Gründung des GETEC - Fachbeirates nur folgerichtig gewesen, um künftig noch besser auf Veränderungen im Energiemarkt und in der Energiepolitik vorbereitet zu sein. Mit dem GETEC-Fachbeiratsvorsitzenden Stephan Kohler als einem der führenden Experten in Deutschland rund um das Thema Energiewende habe die GETEC-Gruppe dazu nun die bestmögliche Unterstützung an ihrer Seite.
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